Im März 2021 griff der OGV eine alte Tradition wieder auf und bot die Durchführung von Bodenanalysen an, um den Nährstoffstatus des Bodens im Frühjahr zu ermittelt. Aus Gründen des Gewässer- und Bodenschutzes sollen Pflanzen nur dann gedüngt werden, wenn der Bodenvorrat nicht ausreichend ist. Außerdem können mit der Bodenanalyse auch Schadstoffanreicherungen nachgewiesen werden.
Verschiedene „Analysepakete“ konnten ausgewählt werden:
Grundnährstoffe (Phosphor, Kalium, Magnesium, pH-Wert, pflanzenverfügbarer Stickstoff, Salzgehalt, Leitfähigkeit,
pflanzenverfügbare Spurennährstoffe (Bor, Kupfer, Eisen, Mangan, Natrium, Zink) sowie Arsen,
Organische Substanz („Humus“).
Die Bodenprobenahme wurden wir in der zweiten Märzhälfte durchführen. Sie erfolgt nach Absprache mit den Gartenbesitzern durch den OGV.
Das beauftragte Analyselabor „Agrolab“ gewährte uns für 21 Bodenproben einen Mengenrabatt, die Kosten für die Vollanalyse beliefen sich damit auf 73,20 €, jedes Mitglied erhielt zudem einen Zuschuss von 10,00 €, womit sich die Kosten der Vollanalyse für OGV-Mitglieder auf 63,20 € reduzierten.
Die Ergebnisse wurde anonymisiert auf einer online-Veranstaltung vorgestellt, hier die wichtigsten Punkte:
Die Bodenart wurde in den meist als „sandiger Lehm“ beschrieben.
Mit Werten zwischen 6,3 und 7,3 bewegte sich der pH-Wert des Bodes in allen Fällen im alkalischen Bereich, eine Aufkalkung der Böden zur Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit ist nicht erforderlich.
Der Humusgehalt ist als ausreichend bis sehr hoch einzuordnen, für Gartenböden mit intensiver Kompostwirtschaft nichts Ungewöhnliches.
Entsprechend hoch ist auch der organisch gebundene Stickstoff. Der mineralische Stickstoff ist um den Faktor 100 niedriger, und besonders hoch in den Gärten, die von außen organische Dünger bezogen haben oder Geflügelmist einsetzen.
In fast allen Böden ist der Phosphorgehalt weit über den Grenzwerten, die für landwirtschaftlichen Flächen gelten.
Spurennährstoffe sind i.d.R. ausreichend, teilweise im Überschuss, vorhanden.
Eine Ausnahme bildet der Spurennährstoff Mangan, der in einigen Böden unterhalb des Optimalbereichs angesiedelt war.
Das Schwermetall Arsen war erwartungsgemäß in einige Böden in erhöhten Konzentrationen vorhanden, überschritt jedoch nicht den Grenzwert für die gartenbauliche Nutzung. Allerdings ist darauf zu achten, dass bei überstauten Böden ein niedrigerer Grenzwert gilt, da unter den dann vorliegenden Bodenverhältnissen der Transfer in die Nutzpflanzen erhöht ist. Auch sollte darauf geachtet werden, dass in Gärten mit höheren Arsenwerten Bodenpartikel gründlich vom Erntegut entfernt werden und dass Kinder den Boden nicht oral aufnehmen sollten.
Es ist geplant, in näherer Zukunft eine Beprobung von Bewässerungswasser anzubieten.
Susanne Klages